Berliner Schnauze – Der Hund im Berliner Dialekt

Hundeshauptstadt Berlin – Berliner Schnauze

Berliner Schnauze

Die Liebe des Berliners zu seinem Hund findet sich in der bekannt derben aber auch herzlichen Berliner Schnauze und somit in vielen Berliner Redensarten und Sprüchen wieder.

Die Fußhupe oder ein Kläffer ist ein kleiner Hund, ein großer meist eine Töle oder ein Köter. Beispielsweise sagt der Berliner zu unglaublichen, unangenehmen oder auch schwierigen Dingen: “Det is ‘n dicka Hund!” oder wenn er erstaunt oder verärgert über etwas ist: “Da wird der Hund in de Fanne varückt!” oder auch “Dit is zum Junge-Hunde-Kriejen!”.

“Da liegt der Hund begraben!” verwendet der Berliner bei einer schwierigen oder unlösbaren Aufgabe und “Dit jönn ick keenem Hund!” als Ausdruck des Mitleids. Weiterhin gibt es z.B. Hundewetter, Hundekälte, Hundeleben für eher unschöne Dinge, aber auch “Der is bekannt wie ‘n bunter Hund.” für auffallende Mitmenschen.

Berliner Schnauze

Noch 1892 nannte man seinen Hund Joli, Petit und Ami. Vielleicht ist das eine Anregung für die Namensgebung für Ihren Kleinen. Alles kommt wieder. Und dit is Knorke!

Das kürzlich im Smiling Berlin Verlag erschienene Buch von Lasse Walter “Hundeshauptstadt Berlin” wurde durch einen Ausflug ins Berlinische von uns gespickt. Vielen Dank dafür!

Das Buch ist unter hundeshauptstadt.de zu bestellen.

 

Letzte Aktualisierung: 14. Mai 2013 · Kategorie: Berlinerisch – Berliner Jargon, Original Berlin Berliner Originale

5 Resonanzen zu “Berliner Schnauze – Der Hund im Berliner Dialekt”


 

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  1. Lustig, die Hundenamen aus alter Zeit, kommt sicherlich wieder.

  2. Off ´n Hund jekomm´?
    Dit gönne ick keen´ Tier, so wie det zusammenjeschnürt is! (Foto: Hund mit Schaweracke) Looft det Herrchen oda die Herrin ooch so alwan offe Straße rum?
    Is ja furchbar! Un wenn det Hundchen ma pinkeln muss? Wennet ´ne Hündin is, jeht det noch …
    “Da würd ja der Hund inne Pfanne varrückt!”

  3. Et jibt keene dummen Hunde oda wie man von se lenen kann. Hier jleich ´ne Jeschichte als wahre Bejebenheit

    Hund Checki vom Checkpoint Charlie

    „Grüß dir Kalle! Ick denke, du wolltest dein´ Hund schon vor ´nem halben Jahr offs Land vakoofen?“
    „Wollt ick, awa der is imma wiedajekomm´- kannste dir det vorstelln?“
    „Kann ick – is eben ´ne treue Seele!“
    `n Schweinehund isset! Die Leute ham den Köta als Wachhund jekooft un anschließend issa ausjebüxt – war vor zwee Stunden noch Wandlitz – komme janz schön inne Predouille!“
    „Vor da Wende wära bestümmt jeblieben. Un wie oft habt ihr dit Jeschäft schon abjewickelt?“
    „Fuffzehn ma mindestens. Diesa Schweinehund findet imma wieda zum Checkpoint Charlie zurück – wohne direkt daneben inne Friedrichstraße.“
    „Der Hund weeß eben, det die Leute keen Jarantieschein ham. Außadem issa jeschäftstüchtich – erst Zahlemann un Söhne, denn vaduften – det is um Jottes Willn keen Schweinehund!“
    „Meenste? Denn bin ick ja beruhigt. Dachte schon du verurteilst mir wejen Betruchs.“
    „Ach wat! Vakoof mir den Hund! Wie heißta üwahaupt?!“
    „Ick hab ´n „Checki“ jenannt. Außadem kann ick dir den Hund nich vakoofen. Du wohnst in Oranienburg, ick in Berlin-Mitte – die Strecke is zu jroß – ick brauch Kunden, die nich so weit weg wohn` – hab Bammel, det Checki vaschütt jeht.“

    (Aus “Zwischen Krumme Lanke, Reichtag und Gedächtniskirche”)
    Thomas Schmidt
    Greudnitz

  4. Der Hundehalta als Hund

    Ick parkte neulisch inne Berlina Schlütastraße und konnte vom Auto aus allet janau beobachten. Det Herrchen, also der Hundehalte hatte sisch hinta na Litfaßsäule vasteckt un nach alle Seiten jekiekt. Wollte prüfen, oba beobachtet würd. Seina Meinung nach war et nich der Fall. Ick jlobe, der Hund war telepathisch vaanlagt. Er merkte, sein Herrchen würde sisch unbeobachtet fühln. Der Haufen landete mitten offm Trottoire un ausjereschnet in Nähe einet Imbisseinjangs. Der Imbissinhaba sah aus wie ´n japanischa Sumo-Ringkämfa, zwee Meta hoch un drei Zentna schwer. Er lief wutschnaubend offe Straße un rief: „Wo is´n dein Herrchen, diesa doofe Hund?! Suchet ma – kricht eens offe Mütze!” Der Imbissinhaba jriff nach sein´ rechten Schuh, um ihn in Rischtung Hund zu schmeißen. Ick als hundelosa Hundefreund stieg ausm Auto, um inne Bresche zu spring´. „Nich!”, hab ick jebrüllt. „Det Tier kann nüscht dafür!”

    Ick weeß nu nich, ob Se wissen wolln, wiet weitajing. Also denn – bis zum nächsten Mal!

    AdR: DANKE, weita so!

  5. Jut, awa ick schäme mir irjendwie – der Schuss jing nämlisch nach hinten los.
    Als ick jebrüllt hab, det dit Tier nüscht dafür kann, hat der Imbissinhaba off jebrochenem Deutsch jeantwortet: „Jo, Hund nix Schuld, du haben ihn schlecht erzogen!” Der Mann hielt mir am Arm fest und drohte, det Ordnungsamt zu alarmiern, falls ick den “Schaden” nich sofort beseitijen würde – für ihn war ick eben der Hundebsitza. Man kennt ja den Spruch „den Letzten beißen de Hunde.“